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Ein Ort voller Artenreichtum: Der Nationalpark Hohe Tauern
#Soziales #Biodiversität

Ein Ort voller Artenreichtum: Der Nationalpark Hohe Tauern

Ines Kriegl
16 August
3 min. read
Der Nationalpark Hohe Tauern ist Österreichs erster Nationalpark und das größte Schutzgebiet in den Alpen. Sein einzigartiges Ökosystem steht für eine faszinierende Vielfalt von Flora und Fauna. In den 60er Jahren wurde der bereits ausgerottete Alpensteinbock erfolgreich wiederangesiedelt. Somit ist der Nationalpark auch Sinnbild für den Erhalt der Biodiversität.
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Der erste von Österreichs sieben Nationalparks

Im Jahr 1918 verkauften die Schwestern Aicher v. Aichenegg dem Alpenverein die Pasterze und ihre Randerhebungen mit dem Großglockner. Den Kaufpreis dafür stiftete der Holzindustrielle Albert Wirth, der damit den Grundstein für die Errichtung des Nationalparks legte. 1971 unterzeichneten die Landeshauptleute von Kärnten, Salzburg und Tirol in Heiligenblut eine Absichtserklärung zur Errichtung eines bundesländerübergreifenden Nationalparks in den Hohen Tauern. Den Anfang machte 1981 Kärnten mit der Ausweisung eines rund 180 km² großen Gebietes in der Glockner- und Schobergruppe. Damit wurde der erste Nationalpark Österreichs Realität. 1984 folgte Salzburg und 1991 Tirol. Nunmehr ist der Nationalpark Hohe Tauern mit einer Fläche von 1.856 km² das größte Schutzgebiet in den Alpen. Der Nationalpark Hohe Tauern erfüllt die weltweit gültigen Kriterien der IUCN (Weltnaturschutzunion) für Nationalparke und erfährt eine große Wertschätzung in der Bevölkerung.

“Der Kärntner Anteil des Nationalparks Hohe Tauern befindet sich weitestgehend auf privaten Grundstücken. Das ist eine besondere Situation. Ein gutes Miteinander ist hier besonders wichtig. ”

Mag. Barbara Pucker

Welche Zonen gibt es im Nationalpark Hohe Tauern?

Im Nationalpark Hohe Tauern sind alle bedeutenden alpinen Ökosysteme großflächig und ungestört erhalten. Mehr als ein Drittel aller in Österreich nachgewiesenen Pflanzenarten kommen im Nationalpark vor. Bei den Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Amphibien beträgt der Anteil rund 50 %. Sogar Tiere, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts in fast ganz Europa ausgestorben waren, finden im Nationalpark nun einen geschützten Lebensraum.

Diese beeindruckende Vielfalt ergibt sich aus den unterschiedlichen klimatischen, geologischen, geomorphologischen und hydrologischen Gegebenheiten im Hochgebirge und aus den differenzierten Anpassungsstrategien der Pflanzen und Tiere.

Wer von den Tälern zu den höchsten Gipfeln des Nationalparks wandert, durchläuft in den verschiedenen Höhenlagen praktisch sämtliche Klimazonen von Mitteleuropa bis zur Arktis.

Das Tauernfenster – ein in Form und Größe weltweit einzigartiges tektonisches Fenster – erlaubt Einblicke in die tiefsten geologischen Schichten der Alpen und ist somit der Schlüssel zum Verständnis ihrer geologischen Struktur. Gesteine unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Entstehung und unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung beherbergen einen wahren Schatz an bis zu 200 verschiedenen Mineralien.

“Vor den Folgen der Klimakrise hilft kein Schutzgebiet, aber der Nationalpark ist Refugium vieler Arten, welche in anderen Landschaften oftmals schwer unter Bedrängnis geraten, beziehungsweise deren Bestand gefährdet ist.“”

Mag. Barbara Pucker

Der König der Alpen - ausgerottet und wieder angesiedelt

Eine Besonderheit im Nationalpark ist das Steinwild. Der Alpensteinbock (Capra ibex) – einst heimisch, später ausgerottet – wurde im Jahre 1960 dank einer privaten Initiative des Heiligenbluter Unternehmers KR Hans Pichler von der Jägerschaft im Oberen Mölltal erfolgreich wieder angesiedelt. Heute bieten die Hohen Tauern Lebensraum für ca. 800 Stück Steinwild – davon 200 auf Kärntner Seite. Im Bereich der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe kann diese imposante Wildart vor allem im Frühjahr und im Herbst relativ einfach beobachtet werden.

Die Betreuung dieser Tiere erfolgt durch die Steinwildhegegemeinschaft Großglockner. Die erforderlichen Managementmaßnahmen sowie begleitende Forschungsprojekte werden von der Nationalparkverwaltung, in Abstimmung mit der Jägerschaft, koordiniert.

Nach dem „König der Alpen“ wurde in Heiligenblut in Kärnten auch das Nationalparkzentrum „Das Haus der Steinböcke“ benannt, in dem man in der Dauerausstellung „Der König und sein Thron“ den Lebensraum des Steinwildes hautnah erleben kann. 2020 in seiner Gründungsgemeinde erreichtet, bietet „Das Haus der Steinböcke“ einen optimalen Rahmen für die Bildungsarbeit im Zeichen des Arten- und Naturschutzes.
Förderung von Bildung und den Erhalt der Biodiversität - zwei wesentliche Gemeinsamkeiten des Nationalparks Hohe Tauern mit der Kärntner Sparkasse.

“Die Förderung des Naturjuwels Hohe Tauern ist uns eine Herzensangelegenheit. Wir wussten gleich, dass wir die Realisierung des Steinbockhauses unterstützen wollen. Auch, um das Bewusstsein für den Artenschutz weiter zu schärfen.”

Mag. Siegfried Huber
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