Schule aus. Lehre an: Karrierewege neu definiert
Warum hat sich die Kärntner Sparkasse dazu entschieden, wieder Lehrlinge auszubilden?
MARKUS OGRIS-LINDER: Wir sind ein führendes Geldinstitut in Kärnten und möchten daher allen arbeitsfähigen Menschen die Möglichkeit auf einen attraktiven Arbeitsplatz bieten und die Zukunft von morgen mitzugestalten. Lehrlinge sind tatsächlich die einzige Berufsgruppe, der wir diese Möglichkeit seit einigen Jahren nicht bieten konnten.
Ziel ist es, für junge Menschen eine Basis für die persönliche und berufliche Weiterbildung zu schaffen. Darüber hinaus wollen wir im sich verändernden Arbeitsmarkt und in den herausfordernden Zeiten, die wir gerade erleben, soziale und regionale Verantwortung übernehmen, indem wir jungen Menschen einen Job in einem sicheren Arbeitsumfeld bieten.
Wie bereitet sich das Unternehmen auf die Ausbildung von Lehrlingen vor? In welchen Bereichen kann man die Lehre machen?
OGRIS-LINDER: Einerseits haben wir uns grundsätzlich mit der Frage auseinandergesetzt, was wir 14 Jahre später an Voraussetzungen brauchen, um wieder ein Lehrbetrieb zu sein. Durch den intensiven Austausch mit unseren Kolleg:innen aus ganz Österreich und den Informationen von Fachexpert:innen haben wir jetzt ein sehr gutes und sehr persönliches Lehrprogramm für unsere künftigen Kolleg:innen zusammengestellt. Unser Ziel ist es, dass sich die Lehrlinge von Anfang an bei uns wohlfühlen. Willkommens-Tage und laufende Treffen, Buddy-Systeme und Job-Rotation sind ein wesentlicher Teil des Lehrlingsprogramms.
Wir bilden den Lehrberuf Bankkauffrau /-mann aus und fokussieren uns auf das Berufsbild der Privatkundenberatung.
Von welchen Vorteilen können die Jugendlichen profitieren?
OGRIS-LINDER: Kurzfristig: eine Ausbildungsstelle. Langfristig eine fundierte Ausbildung in einem Institut, das seit knapp 200 Jahren Bestand hat und in unserem Gründungsgedanken aktueller nicht sein kann. Kein Alter, kein Geschlecht, kein Stand, keine Nation ist von den Vorteilen ausgeschlossen – so steht es geschrieben und so leben wir es. Den Jugendlichen wird eine breite Ausbildung, nicht nur auf der fachlichen Ebene, sondern auch auf der persönlichen Ebene, angeboten. Die Themen Mensch und persönliche Weiterentwicklungen stehen bei uns genauso im Fokus, wie die fachliche Qualifikation zur bestmöglichen Betreuung unserer Kund:innen.
Darüber hinaus tauchen die jungen Menschen in ein attraktives Arbeitsumfeld ein, werden mit gutem technischen Equipment ausgestattet und profitieren von Lehrlingsentschädigung, Benefits und Prämien bei erfolgreichen Schulabschlüssen sowie einer Mobilitätsunterstützung. Auf die Lehrlinge warten kompetente und hilfsbereite Kolleg:innen und motivierte, engagierte Führungskräfte. In Summe erleben die Jugendlichen eine sehr funktionierende Unternehmenskultur, in die sie gut hineinwachsen können.
Welche Art von Unterstützung wird den Lehrlingen während der Ausbildung angeboten?
OGRIS-LINDER: Während der gesamten Lehrzeit wird allen Auszubildenen ein „Buddy“ zugeordnet. Das sind Kolleg:innen, die den Lehrlingen über die gesamte Lehrzeit bei fachlichen und informellen Fragen zur Seite stehen. Der Buddy arbeitet in derselben Filiale, die laufende und direkte Zusammenarbeit ist uns dabei besonders wichtig.
Zusätzlich haben wir mit unserer Kollegin Andrea Kropfreiter eine zentrale Lehrlingsbetreuerin, die während der gesamten Lehrzeit mit den Lehrlingen intensiv zusammenarbeitet und sie begleitet.
Wie bewertet die Kärntner Sparkasse den Beitrag der Lehrlinge zur Vielfalt unseres Unternehmens?
OGRIS-LINDER: Die Lehrlinge sind für uns ein wertvoller und wesentlicher Bestandteil für unser Gesamtgefüge. Die neuen Kolleg:innen werden aufgrund ihres Alters mehr Vielfalt bringen, da wir zur Zeit keine Personen direkt nach dem Pflichtschulabschluss einstellen.
Wie wird sichergestellt, dass die Lehrlinge nicht nur die fachlichen, sondern auch die ethischen Aspekte wie zum Beispiel unsere Wertehaltung verstehen und in ihre tägliche Arbeit integrieren?
OGRIS-LINDER: Es ist so wie bei allen Kolleg:innen in der Ausbildung: Es ist uns wichtig, dass wir grundsätzlich schon bei der Auswahl darauf schauen, wie gut wir zueinander passen - wir als Unternehmen zu den entsprechenden Lehrlingen und die jeweilige Person zu uns. Unsere Werte sind Basis in unseren Ausbildungen und zentraler Bestandteil unseres Führungsverständnisses.
Was erwartet die Lehrlinge? Gibt es während ihrer Lehrjahre unterschiedliche Schwerpunkte?
OGRIS-LINDER: Es ist eine abwechslungsreiche Ausbildung. Einiges wird über „Learning-by-doing“ erfolgen. Das heißt, dass die Lehrlinge am Job lernen. Gleichzeitig haben wir die drei Lehrjahre mit unterschiedlichen Schwerpunkten versehen: Im ersten Lehrjahr geht es um die Grundlagen, das Tagesgeschäft und das Kennenlernen der Arbeitsabläufe. Im zweiten Lehrjahr liegt der Fokus auf Versicherungsgrundlagen und Finanzierungsarten und im dritten Lehrjahr auf dem Fachwissen im Finanzierungsbereich, Veranlagen und Vorsorgen. Über die gesamte Lehrzeit wird es Jobrotations geben, um das Gesamtsystem des Unternehmens zu verstehen.
“Wir freuen uns auf junge Menschen, die gemeinsam mit uns die Zukunft gestalten wollen.”
Für wen ist die Lehre interessant? Welche Fähigkeiten und Qualifikationen sind besonders wichtig, wenn es um die Auswahl der Lehrlinge geht?
OGRIS-LINDER: Wir suchen Jugendliche im Alter ab 15 Jahren, die für sich entschieden haben, eine Lehre zu absolvieren. Wir setzen sehr gute Deutschkenntnisse, freundliches Auftreten, Neugierde, Motivation und Eigenverantwortung voraus.
Wir freuen uns auf junge Menschen, die gemeinsam mit uns die Zukunft gestalten wollen - die finanzielle Gesundheit unserer Kund:innen im Fokus haben, die Zukunft des Bankings, sowie die Zukunft Kärntens und der Kärntner Finanzierungs- und Bankenlandschaft. Jene, die engagiert, motiviert und zielstrebig sind und Freude an der Kommunikation, am Austausch und dem Gestalten haben, sind bei uns genau richtig. Ebenso sollte das Interesse an wirtschaftlichen Themen ausgeprägt sein und unser Gründungszweck verstanden werden. Ich bin überzeugt, wir werden junge Menschen anziehen, die diesen Weg mit uns gestalten wollen.
Welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung stehen den Lehrlingen nach Abschluss ihrer Lehrjahre in der Kärntner Sparkasse zur Verfügung?
OGRIS-LINDER: Es steht ihnen die ganze Bandbreite in der Kärntner Sparkasse zur Verfügung. In erster Linie bilden wir für die Privatkundenbetreuung aus, deshalb ist der erste Schritt in der Regel die Betreuung von Kund:innen. Die Reise kann aber genauso in einen anderen Bereich, wie Risikomanagement oder im Kommerzbereich weitergehen. Engagierten und qualifizierten Personen stehen die Türen für die vielfältigsten Wege bei uns offen.
Die Lehre wurde erfolgreich abgeschlossen. Welche beruflichen Wege stehen den jungen Menschen offen, danach als Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann weiterzuarbeiten?
OGRIS-LINDER: Die Lehrlinge profitieren von einer sehr guten Ausbildung zu Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann, die wirtschaftliche und finanztechnische Aspekte beinhaltet, die auch in anderen Bereichen sehr gefragt sind. Am meisten freuen wir uns aber, wenn sich unsere Lehrlinge entschließen, den Weg in der Kärntner Sparkasse fortzusetzen.